Music

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MUSIC

Regie: Sia
Buch: Sia, Dallas Clayton

Mit Kate Hudson, Maddie Ziegler, Leslie Odom Jr., Hector Elizondo, Ben Schwartz, Beto Calvillo
USA 2021. 107 min. Streaming

Oooookay. Das war … nicht gut. Nein, das war sogar richtig scheiße. Da hat der wütende Internet-Troll-Mob ausnahmsweise recht, wenn auch nur zufällig. Weil mir als altem neurotypisch typischem* Ignoranten ist ja völlig wurscht, ob die Rolle eines Autisten von einem echten Autisten gespielt wird oder nicht. Dafür hamma ja Schauspieler, damit sie spielen, was sie nicht sind. Als nächstes muss man selber Krebs haben, um einen Krebskranken zu spielen oder sich einen Fuß abschneiden, um einen Einbeinigen zu spielen. Die Zeiten von Lon Chaney sind aber vorbei… 

Wüst no mea wissn?

55 FILME, DIE WAS MAN GESEHEN HABEN SOLLTE, BEVOR MAN AN CORONA STIRBT, UND DIE WAS ABER KEINE SAU KENNEN TUT (Teil 1)

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Hier ein kleiner Beitrag des Füm-Blog zum besseren Überleben in der aktuellen Zombie-Apokalypse. Auf die ist der aufgeschlossene Cineast dank Sichtung zahlreicher Übungsvideos wie „Shaun of the Dead“, „World War Z“ oder „Train to Busan“ ja grundsätzlich gut vorbereitet. Weniger hilfreich sind da so unrealistische Filme wie „Contagion“, wo gar keine Zombies vorkommen.

Wir waren darauf vorbereitet, dass die Zombies unsere Gehirne fressen werden, die einzige offene Frage war – werden es schnelle oder langsame Zombies sein? Nun stellt sich aber heraus, dass die Kreaturen in der wahren Zombie-Apokalypse sich dadurch auszeichnen, dass sie Husten haben, Klopapier sammeln und immer einen Meter Abstand zu uns anderen halten, die um nix besser beinander sind. Enttäuschend langweilig, genauso wie das Herumhocken zu Hause und fade Netflix-Serien schauen oder die eigene DVD-Sammlung zum dritten Mal komplett durch.

Da hab ich mir gedacht, ich helfe aus, krame in meiner IMDB-Bewertungsliste und suche ein paar Filme heraus, die wahrscheinlich nicht ein jeder schon kennt und die aber alle Pflichtfilme sind. Sag ich jetzt so. Nicht jeder dieser Filme ist leicht zu bekommen, manch einer wahrscheinlich gar nicht, aber es hat auch niemand behauptet, dass die Apokalypse leicht sein soll. Eine Sternderlwertung entfällt, weil ich nur Filme mit 4 ½ oder 5 Sternen aufgenommen habe.

Film ab:

Wüst no mea wissn?

JUDY

Dorothys Haus war einfach nicht groß genug, das war das Problem. Als es damals in Oz vom Himmel gefallen ist, ist sich zwar gerade noch ausgegangen, dass es die böse Hexe des Ostens erschlagen hat, aber schon von der haben noch die Füße hervorgeschaut. Für den bladen Louis B. Mayer, der daneben gestanden ist, hat’s dann leider nicht mehr gereicht. Und so kann der zu Beginn dieses Films statt Vogelscheuche, Löwe und Zinnmann wie ein mephistophelischer Marko Arnautovic auf der gelben Ziegelsteinstraße auf Judy Garland warten und ihr Leben kaufen. Und das bedeutet, dass die kleine Judy fürderhin gefügig und dünn bleiben muss, beim Date mit Mickey Rooney keinen Burger essen darf und dafür Tabletten schlucken muss, damit sie am Tag während stundenlanger Drehs ordentlich wach ist und in der Nacht besser schlafen kann. Letzteres funktioniert aber über die Jahre nur mehr mit immer mehr Tabletten, bis die notwendige Dosis so hoch ist, dass nur mehr die Alternativen gar nicht schlafen oder für immer schlafen übrig sind…

Wüst no mea wissn?

CATS

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Oje, da hab ich jetzt die schwarz-weiss-gefleckte Arschkarte gezogen. Wenn ich dazu eine ehrliche Kritik schreibe, dann nimmt mich überhaupt niemand mehr ernst. Andererseits kommt’s auf die drei Leute weniger auch nicht mehr an…

Alsdann: Eins ist klar, wer keine Musicals mag und wer die Idee blöd findet, dass sich Menschen als Katzen verkleiden und Lieder von und über Katzen singen, der sollte sich so einen Film nicht ansehen. Ich liebe Musicals, gerade auch Film-Musicals, und „Cats“ sowieso, seit ich´s als Kind im Theater an der Wien gesehen habe. Mehrmals. Auch Herrn Webber schätze ich sehr, „Jesus Christ Superstar“ und „Evita“ waren zwei grandiose Verfilmungen, während „The Phantom of the Opera“ [dt.: Das Phantom der Oper] leider an der nur mittelmäßig stimmkräftigen Besetzung gescheitert ist. Diese Gefahr war auch jetzt – rein stimmlich –  gegeben, da kann man aber Entwarnung geben, es lässt keiner wirklich aus, und gerade z. B. Judi Dench oder Ian McKellen hätte ich so gelungene Interpretationen nicht zugetraut

Wüst no mea wissn?

FROZEN II (Die Eiskönigin 2)

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Wie hat schon die berühmte Adele Dazeem gesagt – Lass es sein, lass es sein, oder so ähnlich. Und wenn´s die nicht weiß, dann höchstens noch John Travolta. Jedenfalls hätten die Schergen des Mäusekönigs besser zugehört und die unverfrorene Idee losgelassen, eine so unnötige Fortsetzung zu der ohnehin nur mittelprächtigen Eismarillenknödel-Werbung von 2013 zu machen, und die noch dazu als erstes Disney-Sequel auch ins Kino zu bringen. Dann hätten sie sich auch die Steuererklärung 2019 deutlich erleichtert – soviel kann man ja gar nicht abschreiben, wie der Film einspielen wird. Die Eltern hingegen trifft´s wie die kalte Progression, weil die jetzt zur Frozen-Bettwäsche auch noch die Frozen-II-Bettwäsche kaufen müssen, das Frozen-II-Monopoly, den Frozen-II-Schneeballformer, etc. Da muss sich das Geldbörsl warm anziehen. Nicht, dass einem noch die Konten einfrieren. Wer da kalte Füße bekommt, dem bleibt nur noch, den Kindern zu erzählen, Kinos gibt es keine mehr, nur mehr Netflix. Und da spielt´s nur den ersten Teil.

Wüst no mea wissn?

LA FLOR

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Hier ist er endlich, der Film für alle diejenigen, die sich schon immer darüber geärgert haben, dass so aufmerksamkeitsspannenbeeinträchtigte Kino-Hektiker wie Béla Tarr oder Lav Diaz mit ihren dahingenudelten Kurzfilmchen dem kontemporären Kino die Epik und die Kontemplation ausgetrieben haben. Herr Llinas aus Argentinien gibt´s nämlich nicht unter 13 Stunden. Fairerweise muss man dazusagen, dass „La Flor“ in Wahrheit mindestens sechs Filme statt nur einer ist (sind?). Das Konzept dahinter ist seltsam und recht willkürlich, und ich hab nicht wirklich verstanden, was damit bezweckt werden soll, macht aber nüscht. Ich kann´s daher auch nicht anders erklären als so, wie es der (offenkundig nicht mit Bescheidenheit, Demut und Selbstzweifeln gestrafte) Regisseur selbst im Intro des Films macht und quasi auf der berühmten Serviette skizziert: Offenbar soll die Struktur des Films eine Blume darstellen (siehe auch das Filmplakat), in der vierten Episode wird angedeutet, dass das Konzept während des Drehs vielleicht noch eine Spinne war. Häääääh? Waaaaas? [bitte mit hoher, langgezogener, quengeliger Stimme denken]

Quieres saber mas?

SPACE IS THE PLACE

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Freejazzer Herman Blount benannte sich schon in den Fünfziger Jahren offiziell in Le Sony´r Ra um (trat dann aber als Sun Ra mit seinem Arkestra auf), was nur logisch ist, wenn man eigentlich afrofuturistischer Ägypter vom Saturn ist und auf die Erde gekommen ist, um mit kosmischer Musik die Liebe zu bringen und die unterdrückten Schwarzen zur Befreiung in den Weltraum zu beamen. Da musst du erst einmal drauf kommen, auf sowas. Kein Wunder, dass er dann in den späten Sechzigern so richtig populär wurde. Das kann man sich nicht mehr schön trinken, da hilft nur mehr viel Rauch um Nichts. Allerdings merkt man dem Herrn Sonnengott aus dem äußeren Weltraum bei dieser Verfilmung seiner Spinnereien schon deutlich an, dass er sich nach zwanzig Jahren esoterischen Salbaderns selber nicht mehr hören kann, so gelangweilt und emotionslos trägt er seine banalen (und nicht einmal besonders phantasievollen) Hippie-Stehsätze und psychedelischen Textbausteine vor.

Wüst no mea wissn?

ALADDIN

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Öha! Gar nicht so selten kommt es vor, dass genau die Filme, von denen man sich gar nichts erwartet hat, die besten sind. Aber das ist gut so, so bleibt es spannend. Dieser hier ist das erste  überzeugende Realfilm-Remake eines Disney-Cartoons und verbessert tatsächlich das Original. Mag damit zusammenhängen, dass ich den Original-ALADDIN von 1992 nie soooo gut gefunden habe. Im Vergleich zu richtigen Klassikern wie THE JUNGLE BOOK (Das Dschungelbuch), 101 DALMATIANS (101 Dalmatiner) oder THE LITTLE MERMAID (Arielle – die Meerjungfrau) war mir das allzu gewollt. Mit dem ADHS-Flaschengeist von Robin Williams kann ich sowieso wenig anfangen, das war mir zu sehr am amerikanischen Humorverständnis angelehnt: Hauptsache laut. Und hektisch. Und blau. Ich habe auch nie verstanden, wieso man Robin Williams für einen guter Stimmenimitator hält. Der Affe und der Teppich waren witziger, der Papagei sowieso.

Wüst no mea wissn?

ROCKETMAN

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Also, ich geb´s zu, mein allererstes Livekonzert war uncoolerweise Elton John, 1985 in der Stadthalle. Und ich steh auch dazu, weil´s wirklich super war und weil ich den Herrn Dwight sowieso sehr okay finde. Guter Pop ist guter Pop, wenn bei ihm auch meist seeehr konventionell arrangiert, und den hat er für mich bis in die Achtziger hinein gemacht. Und ich mag sogar „Nikita“. So, da habt´s es!

Nachdem Herr Fletcher schon letztes Jahr aushilfsweise Hand an BOHEMIAN RHAPSODY legen durfte, nachdem Bryan Singer äh… nachdem Bryan Singer abgezogen hat, was auch immer er da abgezogen hat, durfte er jetzt von Queen Farrokh zu Queen Reginald wechseln und ganz alleine seinen ganz eigenen Musikerfilm drehen. Der Vergleich mit BOHEMIAN RHAPSODY bietet sich an – und ganz ehrlich, man denkt den ganzen Film über daran. Das zeigt einerseits, wie sehr sich BOHEMIAN RHAPSODY in kurzer Zeit schon ins filmische Kollektivgedächtnis eingebrannt hat, es deutet aber auch darauf hin, dass ROCKETMAN nix wirklich neues oder eigenständiges zu bieten hat.

Wüst no mea wissn?

THE DIRT

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Ich möchte anmerken, dass in dem Film kein einziges Mal auf dem Bubenklo geraucht wird. Das geht ja gar nicht. Da sieht man wieder, was für die Amerikaner die wahren Exzesse sind. Ozzy Osbourne als Ameisenbär und kurz danach bei der inneren Anwendung von Eigen- und Fremdurin wird schonungslos ins Bild gebracht – und die Szene verlangt dem Zuschauer, der sich vor dem Film nicht vorsichtshalber den Magen hat absaugen lassen, tatsächlich einiges ab. Ebenso die regelmäßige aktive Magenentleerung und die Heroindegustationen der lebendigen Perücken- und Schmink-Puppen von Mötley Crüe. Aber geraucht werden darf nix. Ja, die 80er waren halt Sodom und Gomorra. Aber ernsthaft: Wenn eine – offenbar autorisierte – Filmbiografie der Kiss für Arme ausgerechnet die Moritat vom rauchenden Buben nicht bringt, was bleibt dann noch übrig? Ein ähnlicher Schas wie WALK THE LINE nur mit vier Junkie-Clowns statt einem Mann in Schwarz.

Wüst no mea wissn?

A STAR IS BORN

Star

Ans muass in den Foin gsogt wean – a hoibata Kropfn fäut fost gonz aso ois wira gaunza… Da Füm is vo vuan bis hintn unwichtich, owa de easchte Höftn is do recht fesch zum Auschaun. Da Brädli gibt in Hoatn mit da weichn Schoin und ana Klampfn, a de Frau Tschörmanotti oda so waaß zum gfoin ois ane, de wos gschamig tuat owa eh die Sau ausselossn mechat. A nettes Gschpsui im Gsangl-Miliäu, a ned gfäud ogfümt.

In da zweitn Höftn foit des leida in si söwa zsamm ois wira a aufblosboara Gummikropfn, in den wos ana an Fisch einegriabn hot. Aus kan ondan Grund ois den, dass hoit so sei muass, tuat da Brädli seina Oidn in Eafoig auf amoi nimma vagunnan, losst in Trankla aussehängan und olle kriagns mitaranda es Rärate. Des kannst iagendwaunn nimma eanst nehma, so aufgsetzt und deppat kummt des dahea. Und i bin jo normalaweis ana, dea wos a Melodramatich zum schätzn waaß und si gfreit, wamma in an Füm uandlich platzn kau. Schod um an nettn klan Füm, dea wos so nua zu an vo de peinlichstn Oscar-Gwinna wean wiad. Wiad eana von den hea a wuascht sei.

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ZIMNA WOJNA (Cold War)

zimna

Ans is kloa, mit mia hots kana leicht. Seit Joa und Tog tua i predign, dass de Füme heitzutog vü z long san, weu a jeda Schaaß in Woid auf zwarahoib Stundn aussezogn wiad. Und do hob i natialich recht. Und jetzt kummt ana dahea und tuat a epische Gschicht auf de Gachn in anahoib Stundn owereissn, und wos is? Is ma a wieda ned recht…

Da Pawlatschn-Pawel, dea wos letztns fian IDA in Oscar eikassiat hot, foaht mit seine ollaweu gleichn Schmäh auf – de Büdln in schwoazzweiß und in oidn via-zu-drei-Foamat (weas ned waaß – des is wia es Büdl vo de oidn Reanfeanschaugeräte und woa frira amoi gonz noamoi in Gino, sogoa VOM WINDE VERWEHT hot de Schlocht um Atlanta in den klan Kastl untabringan miassn). Es letztare homma iwrigens in den joa scho zwamoi in Gino gsegn – bei FIRST REFORMED und ANGELO. Des passt a insoweit recht guad, ois ma mit soichane Büdln sowoi in Ostblock nochn Kriag so zagn kunntat, wia si s eh a jeda vuagstöt hättat (wo de Leit jo so nega woan, dassas ned dabrennt hättatn, wann ois in Foab hättat sei soin), ois a sea schee in de Szenan, de wos in Paris spün tan, an auf Neiche Wön mochn kunntat.

Wüst no mea wissn?

BOHEMIAN RHAPSODY

Bohemian

I hob in Kwecksüwa-Fredi a anzichs Moi in mein Lem gsegn, vua mea ois dreissich Joa leif in da Stodthoin in Wean, in söwn Joa wirin Hölzl Hansi. Und die ane Eilog, an de wos i mi ni no erinnan kau, woa, wias des Liadl iwa des augrennte ozwickte Klumpat, des wos ma Liebe nennan tuat, spün hom woin. Bis dohin hot da Fredi nua es Mikrofon gwiagt und vagenusszweaglt ghobt, fia des Liadl hot eam owa ana a Klampfn ummegriebn, und da Fredi hot si sowos vo gfreit iwa de Klampfn, hot gstroit ois wira frisch lackiates Hutschpfead und hot olle via Zohnreihn ausgfoan, dass ma olle nua so blendt wuan san. Longa Rede kuaza Sinn – von den hea waaß i, dass da Fredi zwoa a de Zähnd in Gsicht trogn hot so wia da Haifisch vom Brecht Bertl, owa dassa damit ned ausgschaut hot ois wira Lewakaas auf zwa Haxn mit ana aufpicktn Rotzbremsn wia da Malek in Füm. Ansunstn tuat si da Malekinga owa eh bemühn, dassa imma schee schaut ois wia da Fredi und umarandahamplt ois wira nockata Deawisch, dea wos narrische Schwammaln ghawat hot. Und trauirich schaun kanna a, wos mit seina Glupschgucka owa a aufglegt is.

Wüst no mea wissn?