76. Festival de Cannes – JEANNE DU BARRY

Poster DEPP

 Eröffnungsfüm Cannes 2023

Also bei der Maïwenn krieg ich immer das Gruslate, weil die mich so ans ALIEN erinnert – die zwei haben ja genau dieselbe Pappalatur. Und das ist nicht die einzige Ähnlichkeit : Männer flachlegen taugt auch beiden. Die Maïwenn hat schon mit 15 den Luc Besson um den Finger gwicklt, mit 16 Heirat, mit 17 das erste Alien-Putzi. Die zweite Brut kam dann mit 27, da hat der Jean-Yves Le Fur ausgholfen (muss man nicht kennen). Da Joey Starr war der nächste, der hats aber irgendwie gschafft, dem Facehugger zu entkommen. Und mit dem Schleim kanns die Maïwenn auch, weil sie hat einmal einen Journalisten angschlazt, der braucht seitdem a Schernglprothesen. Weiters fremdartig : sie ist für Roman Polanski und gegen MeToo… Und jetzt auf einmal spüt sie in einem Kostümschinken ?

Alien Maiwenn

Wüst no mea wissn?

THE FABELMANS

Fabelmans

Wauzis Bester Füm 2022

Also dass die UrUrOma vom Spüberg aus Spüberg kommen soll, wissen mittlerweile eh alle. Jetzt ist das Dörfl doppelt berühmt, aber wie ich noch ein Gschrapp war, hat mans nur von der Formel 1 kennt. Und ihr werdet mirs nicht glauben : ich selber bin dort auch einmal deppat im Kreis gfahrn – mit meinem Papa ! Weil irgendwann haben wir während der Sommerferien einen Abstecher zum Österreichring gmacht, wie grad nix los war. Der grimmige Schakl von der Streckenaufsicht wollte uns schon a freche Goschn anhängan, aber dann hat er unsern roten Opel Manta GT/E gsehn – und für 50 Schülling hat er uns ein paar Runden drehn lassen ! Bist narrisch – mein Papa hat ihm die Gurkn gebn, bis die Tachonadl bei 220 angstessn und mir der Breslteppich wieder hochkommen ist…

Ich gebs ja zu : für mich war der Spüberg die letzten 25 Jahr ein Sonntagsfahrer, der immer brav in der Mittn von der Autobahn dahinschleicht. “Weil ganz wurscht, was der so dreht, dem Spielberg seine Filme sind immer lieb und er nimmt die Leut bei der Hand, damits auch ja alles verstehn, der macht permanent Kinderfilme“ – das hat einmal der Jean-Pierre Bacri gsagt, und wie immer damit recht ghabt.

Wüst no mea wissn?

Intoleranz / The Fall of Babylon / The Mother and the Law

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KritikRetroD. W. Griffith war fürbass erstaunt und beleidigt, weil man seinem Ku-Klux-Klan-Epos „Die Geburt einer Nation“ Rassismus und Geschichtsfälschung vorgeworfen hatte. Diese Angerührtheit wäre schon nachvollziehbar gewesen, allerdings nur dann, wenn er sowohl während des Drehs als auch im Schneideraum eine Augenbinde getragen hätte. Und ihm nachher ein Amboss auf den Kopf gefallen wäre. Sonst nicht. Und es geht die Mär, dass er mit dem Nachfolger „Intoleranz“ hätte zeigen wollen, dass er doch ein Guter und Lieber sei. Wahrscheinlicher ist aber, dass mit der Intoleranz (auch) seine Kritiker gemeint sind. Egal, was die Motivation war, Griffith schmiss jedenfalls nach „Die Geburt einer Nation“ den Plan für seinen nächsten (kleineren) Film um und integrierte ihn in ein größeres Konzept. Das betraf die „moderne Episode“ bzw. den späteren „The Mother and the Law“ (dazu mehr weiter unten).

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Spencer



SPENCER

Regie: Pablo Lorrain
Buch:
Steven Knight
mit Kristen Stewart, Timothy Spall, Jack Nielen, Freddie Spry, Jack Farthing, Sally Hawkins
UK 2021. 117 min. Kino

KritikAktuellBand 4 der Urmel-Bücher von Max Kruse hieß „Urmel spielt im Schloss“ (bzw. spielte es seinerzeit noch in einem „Schloß“). Da ist das Urmel bei König Pumponell von Pumpolonien zu Gast und mischt selbiges Schloss ordentlich auf, weil so ein Urzeit-Urmel halt nicht in ein Schloss passt, ob mit oder ohne scharfem ß. Das Urmel hatte trotzdem Spaß (mit ß), und alle anderen hatten den Stress (ohne). Bei den unheimlichen Abenteuern der Prinzessin Diana im Weihnachtsschloss ist es umgekehrt – und das ist durchaus schlüssig, weil in dem Fall die Schlossbewohner die eigentlichen Urzeitviecher sind.

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Sargnagel – Der Film

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SARGNAGEL – DER FILM

Regie: Gerhard Ertl, Sabine Hiebler
Buch: Gerhard Ertl, Sabine Hiebler

Mit Stefanie Sargnagel, Hilde Dalik, Michael Ostrowski, Thomas Gratzer, David Scheid, Margarete Tiesel
Ö 2021. 96 min. Kino

Enttäuschungen schon vor dem Film: Im Kino gibt´s nur die einfache 3G-Kontrolle, bei einem Sargnagel-Film erwarte ich mir da schon mindestens 6G –  zusätzlich noch gspritzt, gsöcht und gommunistisch. Andererseits wäre ich dann vielleicht nicht hineingekommen, weil sooo gspritzt bin ich auch wieder nicht. Auch die Hoffnung auf eine Privatvorstellung, bei der ich die Maske runternehmen könnte, zerschlägt sich schnell: Es ist tatsächlich noch ein zweiter Zuschauer im Saal, sitzt schräg hinter mir und aerosolt mir in den Nacken. Da kann aber der Film nix dafür.

Wüst no mea wissn?

BUÑUEL EN EL LABERINTO DE LAS TORTUGAS (Buñuel im Labyrinth der Schildkröten)

 

Die Entstehungsgeschichte von Luis Buñuels drittem Film „Land ohne Brot“ (Originaltitel: „Las Hurdes“) von 1933, einem Dokumentarfilm über die rückständige, arme spanische Provinz Las Hurdes. Und das in Form eines Animationsfilms. Das ist einmal eine schöne Idee mit einem ungewöhnlichen Ansatz und macht neugierig. Dazu kommt noch das internationale Filmplakat, auf dem stelzbeinige Elefanten durch Paris marschieren und opulente, surrealistische Bilder versprechen. Da liegt leider Etikettenschwindel vor, den wenigstens das spanische Originalplakat nicht betreibt. Denn die Elefanten gehören natürlich zu Salvador Dalí, haben mit Buñuel nicht wirklich etwas zu tun und kommen im Film nur ganz kurz in einer von mehreren Dalíesken Traumsequenzen vor, die ziemlich willkürlich in den Film eingestreut sind und eher ablenken, als dass sie zur Handlung beitragen würden.

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55 FILME, DIE WAS MAN GESEHEN HABEN SOLLTE, BEVOR MAN AN CORONA STIRBT, UND DIE WAS ABER KEINE SAU KENNEN TUT (Teil 1)

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Hier ein kleiner Beitrag des Füm-Blog zum besseren Überleben in der aktuellen Zombie-Apokalypse. Auf die ist der aufgeschlossene Cineast dank Sichtung zahlreicher Übungsvideos wie „Shaun of the Dead“, „World War Z“ oder „Train to Busan“ ja grundsätzlich gut vorbereitet. Weniger hilfreich sind da so unrealistische Filme wie „Contagion“, wo gar keine Zombies vorkommen.

Wir waren darauf vorbereitet, dass die Zombies unsere Gehirne fressen werden, die einzige offene Frage war – werden es schnelle oder langsame Zombies sein? Nun stellt sich aber heraus, dass die Kreaturen in der wahren Zombie-Apokalypse sich dadurch auszeichnen, dass sie Husten haben, Klopapier sammeln und immer einen Meter Abstand zu uns anderen halten, die um nix besser beinander sind. Enttäuschend langweilig, genauso wie das Herumhocken zu Hause und fade Netflix-Serien schauen oder die eigene DVD-Sammlung zum dritten Mal komplett durch.

Da hab ich mir gedacht, ich helfe aus, krame in meiner IMDB-Bewertungsliste und suche ein paar Filme heraus, die wahrscheinlich nicht ein jeder schon kennt und die aber alle Pflichtfilme sind. Sag ich jetzt so. Nicht jeder dieser Filme ist leicht zu bekommen, manch einer wahrscheinlich gar nicht, aber es hat auch niemand behauptet, dass die Apokalypse leicht sein soll. Eine Sternderlwertung entfällt, weil ich nur Filme mit 4 ½ oder 5 Sternen aufgenommen habe.

Film ab:

Wüst no mea wissn?

JUDY

Dorothys Haus war einfach nicht groß genug, das war das Problem. Als es damals in Oz vom Himmel gefallen ist, ist sich zwar gerade noch ausgegangen, dass es die böse Hexe des Ostens erschlagen hat, aber schon von der haben noch die Füße hervorgeschaut. Für den bladen Louis B. Mayer, der daneben gestanden ist, hat’s dann leider nicht mehr gereicht. Und so kann der zu Beginn dieses Films statt Vogelscheuche, Löwe und Zinnmann wie ein mephistophelischer Marko Arnautovic auf der gelben Ziegelsteinstraße auf Judy Garland warten und ihr Leben kaufen. Und das bedeutet, dass die kleine Judy fürderhin gefügig und dünn bleiben muss, beim Date mit Mickey Rooney keinen Burger essen darf und dafür Tabletten schlucken muss, damit sie am Tag während stundenlanger Drehs ordentlich wach ist und in der Nacht besser schlafen kann. Letzteres funktioniert aber über die Jahre nur mehr mit immer mehr Tabletten, bis die notwendige Dosis so hoch ist, dass nur mehr die Alternativen gar nicht schlafen oder für immer schlafen übrig sind…

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A HIDDEN LIFE (Das Glück liegt in der Wiese)

Wiese

Also für mich gibts ja nix schöneres als so eine saftige Bleampalwiesn : weil da kannst dich im Sommer hinlegen, einen Günter Gras lesen oder mit deine Hawara ein leiwandes Picknick machen. Am liebsten aber tu ich austrickate Kuhfladen suchen, wegen den narrischen Schwammerln nämlich, die da rauswachsen. Mit denen mach ich mir dann eine pipifeine Eierspeis, die man nicht amal im Steirereck für eine Haufen Schilling kriegen würd. Der Robert Wise ist 1965 auch drauf abgfahren und hat deshalb die Julie Andrews auf die Wiesn zum Singen rausgschickt. Das war insofern sehr ausgfuxt, weil die Küh wegen den grottenschlechten Liedern nimmer zum Scheissen aufghört und eine Fladen-Epidemie ausglöst haben.

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THE TWO POPES (Die zwei Päpste)

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Eine sehr interessante und ungewöhnliche Filmidee. In einem Landhaus in der Nähe von Rom treffen zwei ältere, traumatisierte Herren mit schweren Wahnvorstellungen und im vollen Cosplay-Outfit aufeinander. Woher ihre seelischen Narben stammen, bleibt lange unklar, anfangs glaubt man, es habe bei dem einen etwas mit den Beatles zu tun, beim anderen mit jugendlichen Tango-Erfahrungen, aber dann erfährt man im Laufe des Filmes doch, dass beide vielen Menschen Leid zugefügt haben. Der eine, indem er mit der argentinischen Militärjunta gepackelt und wissentlich Leute der Verfolgung und Folter ausgesetzt hat, der andere, weil er mit Kinderverzahrern gepackelt und diese gedeckt hat und so denen zahlreiche Kinder wissentlich ausgeliefert hat. Dass sich jetzt beide dafür schämen, ist nachvollziehbar. Es stellt sich dann aber heraus, dass sich beide gegenseitig bei der Traumaaufarbeitung helfen können, weil sie genau den gleichen Wahnvorstellungen anhängen, auch wenn sie diese etwas unterschiedlich auslegen, der eine etwas strikter, der andere etwas großzügiger.

Vis scire plura?

THE IRISHMAN

Irishman grün (002)

Exklusiv aus Paris
Sondervorstellung mit Martin Scorsese

Mir sind gleich die Kabln aussakommen, wie ich erfahren hab, dass der neue Scorsese eine NETFLIX-Produktion ist und in Frankreich nicht ins Kino kommt. Weil wer will schon einen 3½ h Gangsterfüm im Flimmerkastl sehn ? Bei OKJA und ROMA hab ich mirs ja auch schon ordentlich gfäut. Und deshalb ist meine Pumpn auf 250, als ich erfahren hab, dass es doch eine Vorstellung geben wird – aber nur eine einzige in Paris, und die mit Martin Scorsese ! Seitdem hat sichs in meinem Schädl draht wie in einer Waschmaschin: da muss ich hin ! Nur wie ? Wie soll ich zu einem von den 413 Sitzplätzen kommen, wenn das tausend andere auch wollen ?

Wüst no mea wissn?

ALL IS TRUE

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Jetzt ist das Unvermeidliche passiert. Branagh spielt Schüttelbier. Und nicht nur in einem Stück, nein gleich den Barden höchstselbst. Herr Branagh hat ja einen großen Teil seiner Karriere als Regisseur und Schauspieler dem Werk seines Meisters gewidmet, teils aus Verehrung für diesen, aber schon auch aus Verehrung für sich selbst. Nicht von ungefähr war er damals die Idealbesetzung für den Selbstdarsteller Gilderoy Lockhart in „Harry Potter and the Chamber of Secrets“. Dazu passt auch eine schöne Szene in „Blackadder Back & Forth“, in der Rowan Atkinson als Blackadder auf den von Colin Firth gespielten William Shakespeare trifft, ihm ans Schienbein tritt und sagt: „Das ist für Ken Branaghs ungekürzte Vierstundenfassung von Hamlet.“ Darauf Shakespeare: „Wer ist Ken Branagh?“ Blackadder: „Oh, das werde ich ihm erzählen. Und es wird ihn sehr verletzen…“ Aber nix für ungut, ich mag den guten, alten Kenny eh, als Schauspieler mehr als als Regisseur („Peter´s Friends“ war aber mein Bester Film 1993). Trotzdem: Gilderoy Lockhart.

Wüst no mea wissn?